Buchrain steht als Vorreiterin für die digitale Transformation von Gemeinden in der Schweiz:
«Die Offenheit für Kommentare und die Interaktion auf der Plattform stellen für die Gemeinde Buchrain keine Bedrohung dar, sondern bereichern den Dialog und stärken das Gemeinschaftsgefühl.»
Philipp Schärli, Gemeindeschreiber Buchrain
Der Digitale Dorfplatz Buchrain ist damit ein Vorzeigebeispiel, was die Umsetzung des ganzen Projektes betrifft. Von der Planung, über die Lancierung bis zur Aktivierung leistete das Projektteam der Gemeinde einen grossartigen Einsatz und setzt zu hundert Prozent auf die neue App. Dieser Einsatz wurde mit grossem Erfolg belohnt, da sich die Bevölkerung aktiv an der Erstellung von Gruppen beteiligt und am Gemeindeleben teilnimmt. Durch den organisch gewachsenen Digitalen Dorfplatz von Buchrain spart die Gemeinde letztlich Ressourcen in der Kommunikation.
Weitere Info: https://www.crossiety.ch/digitaler-wandel-in-buchrain/
Leider finden sich in der Antwort des Ebikoner Gemeinderates auf eine Anfrage von Paulo Chiodo (siehe Dokument unten) folgende Antworten:
Andere Gemeinden wie z.B. Buchrain setzten auf eine auf dem Markt etablierte Lösung. Wurden zum Vergleich auch Offerten von bestehenden Anbietern solcher Apps eingeholt?
Ja, die Lösung von Buchrain wurde bereits mehrmals geprüft. Diese Lösung ist für den Gemeinderat jedoch keine Option, da die jährlich anfallenden Kosten deutlich höher sind als bei einer speziell für Ebikon entwickelten Lösung. Weiter handelt es sich bei dieser App-Lösung primär um einen digitalen Dorfplatz und nicht um eine Nachrichten-App.
Kann der Bürger anstelle von Lesebriefen seine Meinung zu den Geschäften oder Beiträgen in Form von Kommentaren mitteilen oder wie kann man mitdiskutieren und Feedbacks geben?
Das wäre möglich, wird vom Gemeinderat jedoch nicht gewünscht. Aus zwei Gründen: Einerseits erfordert die seriöse Bewirtschaftung von Kommentaren zusätzliche interne Ressourcen. Andererseits schätzt der Gemeinderat den persönlichen und nicht-anonymen Aus-tausch mit Einwohnerinnen und Einwohnern, wie er heute gepflegt wird. Bürgerinnen und Bürger können ihre Meinung weiterhin direkt beim Gemeinderat oder bei der Verwaltung äussern – etwa in der Gemeinderatssprechstunde, telefonisch per Post oder per E-Mail.
Mich enttäuscht die Antwort unseres Gemeinderates. Ohne Angaben von Zahlen kann ich gar nicht nachvollziehen, ob die die jährlich anfallenden Kosten für crossiety deutlich höher sind als bei einer speziell für Ebikon entwickelten Lösung. Und da taucht auch wieder auf, was auch Simon Mathis heute in der LZ in seiner Analyse zur Zusammenarbeit der Rontaler Gemeinden erwähnt: dass sie eben nicht sehr gut funktioniert und jeder lieber seine eigene Lösung sucht. Dazu passt die Aussage: „eine speziell für Ebikon entwickelte Lösung“. Noch mehr irritiert mich die Antwort auf die Frage: Kann der Bürger anstelle von Lesebriefen seine Meinung zu den Geschäften oder Beiträgen in Form von Kommentaren mitteilen oder wie kann man mitdiskutieren und Feedbacks geben? „Das wäre möglich, wird vom Gemeinderat jedoch nicht gewünscht. Der Gemeinderat schätzt den persönlichen und nicht-anonymen Austausch mit Einwohnerinnen und Einwohnern.“ Die eine Art der Kommunikation kann doch gleichzeitig mit einer anderen bestehen. Und ich finde: es ist doch für die Gemeinschaft oft viel bereichernder und regt zu mehr Austausch an, wenn eine Meinung öffentlich wahrgenommen werden kann, als wenn diese nur in einem Zweiergespräch mit dem Gemeinderat stattfindet, ohne öffentlich zu werden.
Ich wünsche mir einen öffentlichen Marktplatz!
Hier die beiden Anfragen und Antworten zur Nachfolge des Rontalers:
Audioprotokoll des Einwohnerrats der Gemeinde Ebikon 06/24 Schriftliche Anfrage Kaufmann Urs über den Wegfall der öffentlichen Publikation im Rontaler; Nr. 06/24: