Die Ewigkeits-Chemikalien PFAS stecken auch in allen Kunstrasenplätzen. Wenn also die Sanierung von Böden immens viel Geld kostet, dann sollte man doch auf weitere Freisetzung dieser Substanzen verzichten, zumindest in Räumen für besonders sensible Gruppen wie Kinder. Kunstrasen als sogenannte Allwetterplätze in Schulanlangen dürfen nicht erstellt werden. Die Liste an Krankheiten, mit denen PFAS in Verbindung gebracht werden, ist lang und reicht von Krebs über Beeinträchtigungen des Immunsystems bis hin zu Entwicklungsstörungen bei ungeborenen Babys. Daneben verbreiten Kunstrasen erhebliche Mengen an Mikroplastik und haben weitere Nachteile wie Erhitzung im Sommer und Bodenversiegelung. Naturrasen mag weniger lange bespielbar sein und finanziell schlechter abschneiden. Aber sollten Gesundheit und Umwelt nicht an erster Stelle stehen?
Aktueller Stand ist der, dass die Gemeinde den „Allwetterplatz“ als sogenannten unverfüllten Kunstrasen plant – als Ersatz für den bisherigen Naturrasen. Auch wenn man auf eine „möglichst ökologische Variante“ setzt – was auch immer das bedeuten mag, finde ich diese Lösung problematisch, da sie Nachteile für die Gesundheit und die Umwelt mit sich bringt. Möglicherweise ist geplant, „PFAS-arme oder PFAS-freie“ Kunstrasen (falls es die tatsächlich gibt) zu verwenden. Aber: Ausser den oben geschilderten PFAS setzt ein Kunstrasen auch grosse Mengen Mikroplastik frei, erhitzt sich im Sommer stark, führt zu einer zumindest teilweisen Bodenversiegelung und muss (als Erdölprodukt) nach etwa 10 Jahren ausgewechselt werden. Man darf bei der Entscheidung für oder gegen einen Naturrasen bzw. Kunststoffrasen sich nicht nur von Kriterien der Wirtschaftlichkeit und der Bespielbarkeit, sondern auch von weiteren Kriterien wie Gesundheit leiten lassen. Insbesondere, wenn es um Kinder geht, die sich nicht aussuchen können, ob sie auf diesem Pausenplatz spielen wollen oder nicht (im Gegensatz zu Sportvereinen, wo man freiwillig Mitglied wird). Völlig unverständlich für mich auch, dass genau das giftbelastete Schulhaus, das nun ersetzt werden soll, genau denselben Giftstoffen ausgesetzt werden soll durch Verlegen eines Kunststoffrasens.
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