Friedhofsanierung

Über die Friedhofsanierung hatte ich hier schon mehrmals geschrieben:

Die SVP hatte in ihren Sparmassnahmen u.a. den Friedhof erwähnt, dessen sinnvolle Sanierung in der 1. und 2. Etappe in den Vorjahren abgeschlossen worden war. Die Baukosten einer geplanten 3. Etappe für Themengräber (Baumbestattungen, Alpinum) werden mit 1,5 Millionen angegeben. Die SVP hatte darin ein Sparpotential von mindestens einem Drittel gesehen. Der Gemeinderat wolle aber am Projekt festhalten, weil «ein grosses Interesse» an Themengräbern bestehe. (LZ vom 21.12.23: „Die Investitionen beim Friedhof könnten zwar zeitlich gestaffelt werden. Jedoch bestehe ein «grosses Interesse» an den Themengräbern, weshalb der Gemeinderat am Projekt festhalten wolle.“)

In der jetzt vorgestellten Investitionsrechnung sind insgesamt Bruttoausgaben von 16,92 Mio. Franken und Bruttoeinnahmen von 0,3 Mio. Franken geplant. Die Schwerpunkte liegen bei den Bildungsbauten mit 6,42 Mio. Franken sowie bei verschiedenen Infrastrukturerneuerungen. Für die Umsetzung des Friedhofkonzepts sind 1,5 Mio. Franken budgetiert. Zudem ist für 2024 die Investition von 2 Mio. Franken an der gemeinnützigen Zentrum Höchweid AG budgetiert.

Interessant, dass in der heutigen Rontalerausgabe und auf der Gemeinde-Website ausführlich über Themengräber als neue Bestattungsform und Friedhofserweiterung berichtet wird. Leider fehlt das „Preisschild“ von 1,5 Millionen.

Dieses finde ich auch nicht auf www.ebikon.ch. Es war in der öffentlichen Bau-Auflage zu finden, die nun aber nicht mehr online ist.

Ich zweifle nicht, dass es ein Interesse gibt an Themengräbern. Aber ein grosses Interesse? Und selbst wenn: angesichts der katastrophalen finanziellen Situation wäre es doch durchaus vorstellbar, die Investitionen zeitlich zu staffeln, wie es die Finanzvorsteherin zunächst selbst in der LZ vom 21.12.2023 formulierte. Immerhin gibt es ja seit Jahren den ganz in der Nähe gelegenen Friedwald in geringer Entfernung des Trumpf-Bur:

Die Bestattungskultur befindet sich im Wandel. Viele Menschen suchen eine naturnahe, freie Art der Bestattung. Mit dem «FriedWald» ist eine einfache und stimmungsvolle Bestattungsart gefunden, die zudem alle Voraussetzungen für einen Bestattungsplatz ausserhalb der normalen Friedhöfe erfüllt.

Zusammengefasst: Friedhofsanierung im eigentlich Sinn: ja! Es handelt sich dabei um eine Verbesserung der Bodenbeschaffenheit, was bei Erdbestattungen eine Rolle spielt. Somit auch JA zur 1. und 2. Etappe der Friedhofsanierung. Dabei sind ja inzwischen auch etliche neue Themengräber/Variationen entstanden.

Die 3. Etappe betrifft aber Urnengräber und Neu-Anlagen von Friedhofsbereichen. Dies muss aktuell nicht zwingend oder nicht vollständig umgesetzt werden. Es gibt auch naturnahe Gestaltungen, die wesentlich günstiger sind und zu einem späteren Zeitpunkt in ein „Alpinum“ umgewandelt werden könnten. Einige Bäume anpflanzen ist sicher sinnvoll. Aber bitte nicht jetzt 1,5 Millionen ausgeben für die 3. Etappe.

Wer die Skizze oben aufmerksam liest, wird noch eine geplante 4. Etappe, 5. Etappe und 6. Etappe entdecken. Deren Kosten noch unbekannt. Das Thema bleibt also auch in Zukunft aktuell.