Am Freitag, 4. Juli, fand die Segnung der neuen Themengräber auf dem Friedhof Ebikon statt. Eingeladen waren Fachpersonen der Unternehmen, der Gemeindeverwaltung und Vertreter der Kirchen. So in der Mitteilung der Gemeinde Ebikon zu lesen. Der sonst häufig geäusserte Hinweis auf das sogenannte Preisschild fehlt hier, es handelt sich um ein Projekt in Höhe eines siebenstelligen Frankenbetrages …
Gemeindepräsident Gasser meinte, dass heute Friedhöfe zunehmend Gärten der Erinnerung seien. Ja, das stimmt. Die Betonung auf Gärten oder Park hat in anderen Gemeinden angesichts der zunehmenden Hitzetage aufgrund des Klimawandels dazu geführt, in Friedhöfen schattige Areale zu schaffen. Gerade ältere Menschen würden sich sicher gerne etwas Kühlung unter Baumkronen holen. Stattdessen wird hier eine offene Stelle mit viel Kies und Sand geschaffen. Tatsächlich fühlen sich hier Eidechsen wohl. Aber Menschen? Erfreulicherweise wurden einige Bäume gepflanzt, sogar mit Wassersäcken am Stamm – leider leer. Hoffen wir, dass sie den Sommer überstehen und genügend Wassergaben erhalten.
Die Gemeinde beschreibt das neu angelegte Alpinum so: „Ein Alpinum ist ein naturnaher Kiesgarten, der Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet. Anders als Schottergärten, bei denen das Wasser kaum versickern kann und kaum Bepflanzung erfolgt, wird in Ebikon ein artenreicher Trockenbiotop geschaffen. Grosse Steine modellieren das Gelände, dazwischen sorgt feiner Kies für gute Versickerung. Rund 5’500 Blütenstauden und 40 Sträucher wachsen dort – ideal für Wildbienen, Eidechsen, Käfer, Schmetterlinge und weitere Insekten. So entsteht ein wertvoller Lebensraum statt einer toten Fläche.“
Ob von den geladenen Gästen niemand gesehen hat, dass die Anlage bereits jetzt in einem unglaublichen Ausmass verunkrautet ist, dass die Sträucher am Vertrocknen sind, dass Neophyten demnächst absamen werden? Die sicher sehr teuren Abfallkübel, einer für Grünabfall mit viel zu kleiner Öffnung, werden im Sommer keine Freude machen, sondern sich eher als Biogasanlage entpuppen. Warum jemand Goldfische in das Wasserbecken ausgesetzt hat, verstehe ich nicht. Ich verstehe sowieso nicht, weshalb es dieses Projekt in dieser Form gerade jetzt brauchte. Angesichts unserer hohen Verschuldung hätte ich mir „wertvolle Lebensräume“ in anderer Form vorstellen können. Aber die Bevölkerung wurde wieder einmal nicht gefragt. Hier ein paar Eindrücke der aktuellen Situation:













Übrigens: so wird ein Alpinum von fachlicher Seite beschrieben, z. B. hier: https://www.floristik24.shop/gartenlexikon/steingarten-hilfe/alpinum-der-hochgebirgssteingarten/
Vermutlich entspricht die Anlage eher einem Kiesbeet, aber dann sollte die Pflanzenwahl entsprechend angepasst werden, siehe z. B. hier: https://www.naturadb.de/naturmodule/kiesbeet/

Hier noch der Beitrag der Gemeinde vom Februar 2024 zum Thema
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